Einen Advent ohne die Texte aus dem Buch des Propheten Jesaja kann ich mir nicht vorstellen.
Das „Tröstet, tröstet mein Volk“ (Jes 40,1) gehört für mich genauso dazu, wie die vielen Hoffnungsbilder, die vom sprossenden Trieb an totem Holz (Jes 11,1), vom paradiesischen Frieden in schlimmen Kriegszeiten (Jes 11,6-9) und von ebenen und gerade Straßen in unübersichtlichem Terrain (Jes 35,1-10) sprechen.
Mein eigenes Warten und Hoffen auf gute Zeiten findet in diesen Worten einen Anker. Sie laden ein, in den inneren Raum zu steigen, um mich an ihnen zu wärmen, dem Guten im Leben genauso nachzugehen wie den Zumutungen und Schrecknissen, die an keinem vorbei gehen.
Dass Gott uns nicht alleine lässt, sondern unsere Sehnsucht kennt, das ist für mich nicht einfach salbungsvolles Gerede, das dann doch nicht ernst gemeint ist, sondern notwendiges Überlebensbrot. Wie gut, dass dieses nie ausgehen wird.
Uns allen wünsche ich, dass wir es spüren dürfen: Gott hält und trägt uns durch alles hindurch.
Ihre und Eure Franziskanerinnen sf