Diakon Ralf Knoblauch aus Bonn schnitzt schon seit vielen Jahren Königinnen und Könige. Alle sind aus einem Holz geschnitzt. Die Figuren sind weltweit an den verschiedensten Orten sichtbar: in Krankenhäusern, in Asylunterkünften, in Gefängnissen, im Stadtrat, auf dem Seenot-Rettungsschiff, auf der Weltklimakonferenz, in Kirchen.
Ralf Knoblauch will mit seinen Königsfiguren die Würde jedes Menschen zum Thema machen, will das oft schnell dahingesagte Wort „Würde“ begreifbar machen. Wenn die Königsfiguren auf den Tischen der Welt stehen, dann steht das Thema „Würde“ auf dem Tisch. Der König löst etwas aus. Er ist nicht zu übersehen und auch nicht zu übergehen. Würde geht uns alle an. Und alle wissen, wie schnell das Thema „Würde“ in Politik, Gesellschaft und Kirche angetastet wird, wenn es um Akzeptanz und Gleichberechtigung geht.
Die Katholische Hochschulgemeinde Würzburg lud bereits im November Königinnen und Könige zu sich ein und startete das Projekt „König*in zu Gast bei Dir“ mit einem Menschen-Würde-Gottesdienst. Das Projekt endete in der vergangenen Woche. Dass eine Königsfigur bei möglichst vielen Menschen und an möglichst vielen Orten zu Gast ist, ist die Idee des Projektes der Hochschulgemeinde. Der kleine König hat viele Studierende, Familien und Einrichtungen besucht und dabei sind sehr berührende Gespräche über die Würde entstanden, die in einem Logbuch der Hochschulgemeinde aufgeschrieben wurden.
Und so kam der kleine König auch bei uns Franziskanerinnen vorbei und strahlte königliche Würde aus. Alle, die uns besuchten und den König sahen, kamen sofort auf die Königsfigur zu sprechen. Es ist diese Würde, die in jede und jeden hineingelegt wird, eine Würde, die Gott uns zugesagt hat, von Anfang an. Niemand kann diese Würde herstellen oder kaufen. Es ist eine Würde, mit der wir uns von Gott einfach beschenken lassen dürfen.
Wir wünschen Ihnen allen, dass Sie diese geschenkte Würde in ihren privaten und beruflichen Kontexten spüren können und ein Lächeln im Gesicht, wenn Sie sich daran erinnern.
Ihre und Eure Franziskanerinnen sf
© Elisabeth Wöhrle sf