Wenn es heller wird

wenn langsam die Nacht zu Ende geht

wenn Dunkel allmählich dem Taglicht weicht

wenn morgens ein Lichtstreif den Horizont berührt

wenn Zeit sich auszudehnen scheint

wenn fühl- und sichtbar die Tage wachsen

wenn Blau hinter Wolken ahnbar wird

werden diese dann Zeichen für Neubeginn

wächst dann Hoffnung auf Zukunft hin

berührt dann Licht auch unsere Nacht

vielleicht?

©Elisabeth Wöhrle

Ja es ist so. Seitdem wir in unserer Küche ein kleines Gerät haben, das auf dem Fensterbrett neben der Zeit, der Raum- und Außentemperatur, der Prognose für das Wetter und sicher noch ein paar Dingen mehr auch den Sonnenauf- und -untergang anzeigt, feiern wir seit Ende Dezember täglich jede Minute, die demnach der Tag länger wird. Und mittlerweile handelt es sich dabei immerhin schon um eine Stunde.

Ich genieße es, wenn morgens der Wecker klingelt, es nicht mehr ganz so dunkel ist und ich nicht den Eindruck habe, mitten in der Nacht aufzustehen.

Ich genieße es, wenn tagsüber zwischen dem Grau der Wolkendecken auch eine blaue Lücke sichtbar wird, oder wenn sich sogar Sonnenstrahlen durch die Wolken stehlen.

Und ich genieße es, wenn dadurch ein ganz anderes Lebensgefühl spürbar wird.

Die äußeren Bedingungen wie Licht und Sonne haben nachweislich ganz deutliche Auswirkungen auf uns und unser Leben und Innenleben.

Leben wird leichter, der Blick zuversichtlicher und auf die Kleinigkeiten, die die Stimmung aufhellen, die Blickrichtung auf das, was möglich ist, auf die Perspektiven, die sich eröffnen, gerichtet.

Doch ginge es nicht auch, sich „bei Regen“ und im Grau des Alltags immer wieder auch bewusst für solch einen positiven Blick auf das Leben zu entscheiden? Auch hier jede Minute zu feiern, die dadurch heller wird? Sich auch mehr von dem berühren zu lassen, was geht?

Manchmal gelingt es mir, diesen Perspektivwechsel zu schaffen, manchmal sind es auch Menschen, die mich daran erinnern, und dann wird Leben auch auf diese Weise leichter.

Viele solcher Augenblicke gefeierten Lebens wünschen wir Euch und Ihnen.

Ihre und Eure Franziskanerinnen sf

'; echo $isc_content; echo '
'; } } ?>