Im Frieden leben

Wir sind am 24. Februar 2022 in einer anderen Welt aufgewacht, einer Welt, in der wieder Krieg in unseren Nachbarländern herrscht. Putin überfällt die Ukraine, schießt gezielt auf Zivilist:innen, greift eine Geburtsklinik an – wozu? Wofür? Kein Grund rechtfertigt den Tod einer einzigen Frau, eines einzigen Kindes, eines einzigen Mannes, die/das/der in diesem Krieg gestorben ist oder heute sterben wird.

So klar das ist, so hilflos stehe ich den Machenschaften gegenüber, die über meinem Kopf zusammenschlagen und mir zeigen: Da helfen kein Wort, kein Argument, keine Vernunft mehr weiter – und dann? Ich fürchte die Aufrüsterei, die jetzt wieder beginnt, denn wo Waffen sind, da werden sie auch gebraucht. Ich fürchte die Wiedergeburt der alten Feindbilder „hier der Westen“ und dort?

In meiner Zeit als Jugendliche in den 1980er haben wir die Auf- und Abrüstungsdebatten jeden Tag erlebt. Wir haben uns gefürchtet vor dem, was kommen könnte und was Krieg bedeutet hätte. Ich weiß noch, dass ich bei Sirenenalaram – und wenn es nur die Feuerwehrprobe von nebenan war –, sofort zu irgendeinem Radiogerät gelaufen bin, um zu überprüfen, ob die Leitungen noch funktionieren – denn man hatte uns gesagt, dass bei einem Atomanschlag die Übertragungen sofort gestört sein würden.

Damals hatte Sting, den ich sehr mochte, folgendes Lied komponiert: The Russians love their children too. Die Feindbilder, die damals in unseren Köpfen spukten, haben dadurch einen Riss bekommen, einen kleinen zumindest. Aber wir, die wir es nicht anders wussten als in West und Ost, in Freund und Feind zu denken, waren irgendwie irritiert.

Ich würde mir so sehr wünschen, dass sich die Putins dieser Welt wieder erinnern: Wir alle wollen in Frieden leben.

Keine und keiner auf Kosten der anderen. Alle gemeinsam, keine und keiner mehr, keine und keiner weniger. Alle haben wir doch jemanden, den wir lieben.

Ich möchte, dass Frieden ist in der Ukraine und die Menschen dort in Freiheit und Gerechtigkeit leben können, sofort!

Bleiben Sie behütet!

Ihre und Eure Franziskanerinnen sf

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