Gerade in beengenden Zeiten wie diesen tut es gut, die Kunst der kleinen Schritte wieder neu zu entdecken. Es tut gut, auf das zu schauen, was ich schon geschafft habe – in den letzten Monaten, in meinem Leben… Es tut gut, die scheinbar kleinen Schritte zu loben und wertzuschätzen, ja vielleicht auch zu feiern in einem für mich passenden Rahmen.
In den Tagen nach Ostern hallt in mir diese besondere und lebensbejahende Haltung wider: Den eigenen Blick wenden. Wenn Du Deine Perspektive veränderst, dann kannst Du sämtliche finstere Grabhöhlen hinter Dir lassen, ja, dann kannst Du weit und offen werden für das Lebendige, das in Dir ist.
Natürlich fordert diese Haltung zu einer klaren Entscheidung heraus: Ich muss die kleinen Schritte sehen und loben und wertschätzen wollen. Ich finde es tröstlich, dass solche guten Haltungen im Inneren nicht von heute auf morgen „eingespielt“ sein müssen. Bewusste Veränderungen im eigenen Leben brauchen einen behutsamen Umgang mit der geschenkten Lebens-Zeit. Da geht kein Pressen und Schieben. Diese Schritte brauchen ihre Zeit. Diese Schritte brauchen Entscheidungen.
Ein erster Schritt meint vielleicht die bewusste Wahrnehmung der eigenen Befindlichkeit und Emotion. Ein zweiter Schritt könnte bedeuten, meine Wirklichkeit in mir in Worte zu fassen und auszusprechen. Das Annehmen meiner Wirklichkeit als dritter Schritt. Ein vierter Schritt…
Ich nehme folgenden ersten Schritt ganz bewusst in meinem Alltag auf und beobachte, was sich in mir tut: Ich entscheide mich dafür, mich wahrzunehmen.
Ihnen und Euch allen eine gesegnete Osterzeit mit viel Lebendigkeit, Perspektivwechsel und das Loben der vielen kleinen Schritte, die schon gegangen wurden.
Ihre und Eure Franziskanerinnen sf