Das Leben wählen

Zu Beginn der Fastenzeit werden uns viele Texte aus der Schrift vorgelegt, die sich allesamt darum drehen, was ein gutes Leben ausmacht und wie es möglich ist, gut und glücklich zu leben.

Ich merke dabei, wie ich jedes Jahr schon innerlich warte, wieder diesen entscheidenden Text aus dem Buch Deuteronomium (Dtn 30,15-20) zu hören.

Da ist von dieser Grundfrage zu lesen, die Gott seinem Volk Israel übereignet: Was wollt Ihr? Worum geht es Euch? Und dann lese ich: „Hiermit lege ich Dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor … Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen für Euch auf: Leben und Tod lege ich Dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, Du und Deine Nachkommen.“

Wer würde freiwillig den Tod oder den Fluch wählen? Wer würde sich bei solchen Alternativen für das Abgründige und Desaströse entscheiden?

Aber dann wird mir auch klar, dass die Unterschiede nicht immer leicht zu erkennen und von vornherein eindeutig auf der Hand liegen. Dient es dem Leben, mich für noch eine Aktion zu entscheiden – so gut sie ist und so sehr ich Lust darauf habe? Soll ich mich auf dieses Gespräch wirklich einlassen, von dem ich jetzt schon weiß, dass höchstwahrscheinlich doch nichts raus kommt? Soll ich meiner Stimmung nachgehen und einfach rausgehen, die Sonne genießen und die Arbeit Arbeit sein lassen, auch wenn ich weiß, dass der Schreibtisch dadurch nicht aufgeräumter wird?

Vielleicht kennen Sie ähnliche Fragen und auch Kleinigkeiten, an denen es hängt, ob Glück und Segen oder auch deren Gegenteil mein Leben bestimmen?

Ich bin froh, mich bei all dem nicht nur auf meine Entscheidungen verwiesen zu wissen, sondern auch Zufälligkeiten am Wegesrand wie ein blühendes Krokusfeld als Einladung lesen zu dürfen, mich für das Leben zu entscheiden.

So wünschen wir Ihnen und Euch eine gute Vorbereitungszeit auf Ostern!

Ihre und Eure Franziskanerinnen sf

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