Noch kurz vor dem sogenannten Lockdown light haben wir eine kleine Ausstellung im Spitäle in Würzburg besucht, in der untere anderem Studierende aus dem 4. Semester Kommunikationsdesign ihre Arbeiten vorstellten.
Vor einem der Projekte bin ich länger stehen geblieben.
Unter der Überschrift „Luft anhalten“ präsentierte eine Studentin ihre Gedanken und Erfahrungen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihr persönliches Leben und Reflexionen dazu.
Das Gefühl von Isolation kommt darin vor, die Erfahrung von Abstand und Distanz in den Beziehungen und die Sehnsucht nach Nähe und der Rückkehr zur Normalität. Exemplarisch hing, wie das Foto es zeigt, eine Seite aus dem daraus entstandenen graphischen Katalog groß an der Wand.
Mich haben diese Gedanken verbunden mit dem Atem berührt und inspiriert. Gerade der Atem beeinflusst so vieles in unserem Leben ganz wörtlich auch im körperlichen aber auch im übertragenen Sinn. Wie wohltuend ist nach kurzatmigen Etappen der lange, tiefe Atemzug, durch den Beruhigung ankommen kann. Und immer wieder wird dieser Atem mit dem göttlichen Funken in uns konnotiert. Nicht umsonst wird in den biblischen Bildern von der Erschaffung der Welt Gott als der geschildert, der dem Menschen seinen Lebensatem einbläst und so der Mensch erst zum lebendigen Wesen wird.
Vielleicht sind ja diese Einladungen der Studentin kleine Übungen, die in unserem Alltag kleine Anker bilden könnten, einmal den Atem anzuhalten und dann tief durchzuatmen, um sich selbst Zeit zu geben,um ganz bewusst eine Pause zu machen,um sich Fragen zu stellen, die man sich noch nie gestellt hat,um sich Zeit zu nehmen, zum Wesentlichen zu kommenund zu dem, was gerade wichtig ist,um vielleicht so einfach atmend im Jetzt zu verweilen …
Viele solche Atempausen, die uns immer wieder mit unserer Lebendigkeit und vielleicht auch Gott verbinden
wünschen wir Euch und uns täglich
Eure Franziskanerinnen sf